Ich laufe durch die Straßen. Überall diese Hektik, diese Egoisten, dieser Hass. Ich laufe schneller und stecke mir meine Kopfhörer ins Ohr - Tunnelblick. Die Umgebung wird nicht beachtet, nur noch dieses gottverdammte Ziel wahrgenommen. Ich will rauf, rauf auf das höchste Gebäude der Stadt. Als ich vor ihm stand, bekam ich ein komisches Gefühl in der Magengegend, doch gleichzeitig überfiel mich ein Glücksgefühl
Diese Tür, 158 Treppenstufen, noch eine Tür. Das stand zwischen mir und diesem Gefühl der Freiheit nachdem ich mich schon so lange sehnte. Nehme mir die Musik aus den Ohren, schlucke und gehe voller Entspannung die Treppenstufen hinauf. Nebenbei fragte ich mich, wie oft ich wohl noch diesen Weg gehen werde. Oben angekommen, nicht erschöpft, im Einklang mit der Harmonie spüre ich den Wind in meinen Haaren und genieße. 
Ich gehe mit der Hand in meine Jackentasche, hole einen Zettel heraus, lese ihn, unterdrücke das Gefühl und stecke ihn dann wieder zurück. Allerdings in die rechte, anstatt der linken Jackentasche. Laufe langsam auf das Ende zu, das man auch liebevoll Abgrund nennen könnte, zu mindestens wegen der Höhe. Ein Lächeln überseht mein Gesicht und ein Gefühl des Drucks löst sich.  Ich denke nach, gehe einen Schritt weiter, nur einen, denn ein zweiter wäre nicht möglich. Blicke um mich herum - winzige Menschen, Mini Autos, so klein und doch so schön. Langsam strecke ich meine Arme in die Höhe und schließe die Augen - plötzlich Windstille. An diesen Moment werde ich mich noch mein restliches Leben erinnern, es wird der schönste Moment in meinem Leben bleiben, da bin ich mir sicher. Die Windstille legt sich langsam, als hätte der Wind nur für diesen einen Gedanken gestoppt. Grinsen, meine Augen öffnen sich und ich blicke herunter. Diese ganzen Probleme, die meine Seele belasteten sind fort.
Drehe mich um, starre in den Himmel und lasse mich rückwärts fallen.



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