Psychodramatik

Warum Identifizieren wir uns über Verluste und psychischen Schmerz? Warum nicht einfach über eine Blume oder einem Gefühl, anstatt einer Emotion? Ich verstehe uns nicht. Ist der Schmerz etwas schönes für dich und mich? Ich schreibe auch keine Gedichte und Lieder über mein 'first heartbreak'. Warum singst du dann darüber? Liegt es daran, dass wir mit einem Schmerz auch schönere Erinnerungen verbinden? Um meinem Beispiel treu zu bleiben, die gemeinsame Zeit davor, aber wie mache ich es bei einem Autounfall, wenn ich gerade auf dem Weg nachhause von einem versauten Examen kam? Ich lese nicht zwischen den Zeilen.
Der Gedanke daran schmerzt erneut. Ich erinnere mich und schwelge in der Erinnerung. Und schon ist es passiert. Ich identifiziere mich nun über die Erinnerung, weil das Buch über dich und mich, mein Bestseller ist. Meist wird es in der Mitte spannend und man kann nicht aufhören zu lesen, aber ich blättere dieses Kapitel meist durch. Denn da wären wir wieder, first heartbreak.
Kann ich eigentlich auch mal Erinnerung fassen ohne mich in ihr zu verlieren? Klick - dir schießen sämtliche Inhalte durch dein Gedächtnis. Alles wird im Bilderrahmen verewigt. Gib mir deine Hand und ich zeige dir mein kleines Museum.

Erscheinungsbild der Gier

Wir leben in einem Zeitalter indem wir Recycling betreiben und auf das kleine Bio-Logo auf jeder Plastikverpackung achten. Warum achten wir auf einen guten Ton, während wir wissen, dass wir uns nur selbst ein Märchen erzählen? Warum kaufe ich Glasflaschen um sie anschließend in den Papiermüll zu werfen? Warum bin ich Veganer um mir an der Pommesbude nebenan eine Bratwurst zu kaufen?
Der Glanz in unseren Augen ist Gier. Wir brauchen mehr Hab und Gut um nach außen hin zu glänzen, während ich mein Bad wische um meinen Putzzwang zu befriedigen. Während ich noch ein Glas Wein trinke, damit er nicht an Geschmack verliert.
Und während ich dem Heimatlosen seine wärmende Decke entwende, zünde ich mir eine Zigarette mit dem Geldschein an.
Jedoch weiß ich, dass das falsch ist. "Morgen höre ich mit dem Rauchen auf."

Glaube an Licht und Schatten

Ich glaube, dass die Welt, mit uns als Bewohnern, geschaffen wurde um sie zu verrotten. Was ist, wenn wir Teil von etwas ganz großem sind? Warum ist Licht dort, wo Schatten ist? Und nicht Schatten, dort wo Licht. Bedeutet das, dass wir Schatten unserer selbst sind? Krankheiten geschaffen um uns unserer selbst zu bringen? Wir sind Schuld, das ist alles ein Test. Erinnerungen bringen uns um, wie krank das ist, ein Test ums Überleben. Es gibt kein Glück oder Zufall, es ist unser Lebenstest - der Sinn des Lebens. Und bevor die Steine vom Himmel fallen, die Menschen sich zu Tode diagnostizieren mit Depression und umschließen mit Melancholie - dann, ja dann wird es Zeit die Augen zu öffnen und zurück zu treten.

Unendlichkeit

Hast du dir schon einmal Gedanken um die Unendlichkeit gemacht? Was ist alles unendlich? Zwischen Galaxie, Meiner Liebe zu dir und chronischem Desinteresse. Bin ich unendlich? Sind  Unendlichkeit und Unsterblichkeit eigentlich Synonyme füreinander? Wer bestimmt sie? An sich bedeutet dieser Begriff die Negation von der Endlichkeit. Aber was ist diese eine Unendlichkeit?
Es gibt Erlebnisse im Leben, da fühlt man sich unendlich. Der erste Kuss, das erste mal Alkohol, die erste große Reise. Aber diese Erlebnisse leben für immer weiter, heißt das, sie sind tatsächlich unendlich? Nur weil du und ich an einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr existent sind, sind es unsere Momente nicht. Die Schlüsselpersonen mögen fehlen, niemand sonst mag von dem Moment wissen. Aber er ist keine Projektion unserer Gedanken mehr, da es uns nicht mehr gibt.
Denn in diesem Moment ist unsere Aufnahme unendlich, auch wenn wir es nicht sind.

Denken ist dein Atmen, Denken ist der Tod

Hilft mir das Greifen zum Stift? Warum gibt es nicht sowas um Gedanken direkt zu erfassen und abzuspeichern? Zack, schon ist der Gedanke wieder fort. Genau das wollte ich doch nicht.
Ich male zu viel, ich träume zu weit. Ich entwickle mich zu schnell vor und zurück. Das möchte ich doch eigentlich gar nicht. Vielleicht, weil zu viel erwartet wird - hauptsächlich von mir. Aber das möchte ich selbst doch gar nicht.
Neben Alkohol, ohne eine melodramatische Stimmung zu erzeugen, fliegen die Gedanken leichter. Ich lasse erlebtes Revue passieren, habe gelernt positives von negativem zu trennen. Mich selbst zu finden und zu lieben. "Nennt man sowas einen Kämpfer? Ich denke nicht, aber warum machen sich so viele aus diesem einfachen Wort? Warum steckt so viel Kraft in einem einzigen Wort mit nicht mal 3 Silben? Ist es neumodisch aus einem Nomen ein Adjektiv entstehen zu lassen? Und warum sind Schwalben bedeutender als ein intelligenter Rabe? Warum soll ich mir Insekten unter die Haut bringen, wenn mich nur der Gedanke davor ekelt?"
Ich denke zu viel nach. Aber das möchte ich doch gar nicht. Aber vielleicht macht uns das alles unendlich.
Die Frage, die sich in mir tummelt ist, sollte ich ein Intelligenztest machen, damit ich erfahre, warum keiner meine Gedankengänge versteht? Aber vielleicht möchte ich das auch gar nicht. Aber laut dem Internet beträgt mein IQ doch mehr als 120.
"Bin ich, salopp gesprochen, nicht auf dem Stand, weil ich auf mein Herz höre? Oder herzlos, weil ich mich nach meinem Kopf richteBesitze ich einen Zwang, weil ich alles nach meinen Vorstellungen haben möchte? Das möchte ich doch gar nicht. Warum verstellen ich mich? Ich möchte dir doch nicht gefallen."
Sich selbst verwirklichen - geht das dann? Und warum sitze ich hier und veröffentliche es ohne Hoffnung, dass es irgendwer liest? "Das möchte ich doch gar nicht."